Unterbewusstsein verstehen – Eisbergmodell und Glaubenssätze

Das Unterbewusstsein spielt eine bedeutende Rolle in unserem täglichen Leben: Es beeinflusst maßgeblich, wie wir denken, wie wir uns fühlen und welche Entscheidungen wir treffen. In diesem Blogartikel erfährst du 5 faszinierende Fakten, die dir helfen, die Bedeutung und Funktionsweise des Unterbewusstseins – und damit dich selbst – näher zu verstehen. Die Basis, um dein Leben in selbstbestimmte Bahnen zu lenken, dich persönlich weiterzuentwickeln und Ziele außerhalb deiner bisherigen Komfortzone zu erreichen.


Fakt 1 – Unterbewusstsein verstehen

Das Unterbewusstsein bestimmt unser Denken, Fühlen und Handeln

Um das Machtverhältnis zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein zu verstehen, gefällt mir folgendes Bild gut: Stell dir vor, dein Bewusstsein ist ein kleiner Reiter, der auf einem großen Elefanten sitzt. Der Elefant ist dein Unterbewusstsein.

Unterbewusstsein verstehen

Wenn der Reiter gerne nach links abbiegen möchte, der Elefant aber nach rechts, dann ist völlig klar, wer von beiden gewinnt. Das heißt: Wir brauchen das Unterbewusstsein auf unserer Seite, um ein Ziel zu erreichen, andernfalls wird es schwierig, da wir uns selbst blockieren und sabotieren.

Vielleicht kennst du bereits das Eisbergmodell? Das ist ein anderes bekanntes Bild, ursprünglich von Sigmund Freud, das die Bedeutung des Unbewussten veranschaulicht:

Die kleine Eisbergspitze, die über dem Wasser hinausragt, steht für das Bewusstsein und damit für Verstand und Logik, für Willenskraft, für rationales Denken – unsere Denkweise, die wir für gewöhnlich wahrnehmen und aktiv einsetzen. Doch auf dieser bewussten Ebene denken, fühlen, und handeln wir nur zu circa 5 Prozent. 

Das Unterbewusstsein, der große Teil unterhalb der Wasseroberfläche, nimmt mit 95 Prozent eine viel bedeutendere Rolle ein. Hier sind all deine Erfahrungen und Erinnerungen im Leben gespeichert – auch die, die du vermeintlich vergessen hast. Erst wenn du vielleicht ein altes Lied aus deiner Kindheit hörst oder einen bestimmten Duft riechst, fallen dir die Erinnerungen wieder ein. Auch deine Emotionen und deine Intuition liegen hier verborgen, deine Gewohnheiten, deine Prägungen, kreative Denkprozesse und natürlich die Regulation von Körperfunktionen, wie z.B. Puls oder Atmung. 

Isabelle Müller-Pál

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Fakt 2 – Unterbewusstsein verstehen

Das Unterbewusstsein arbeitet oft gefühlt gegen uns

Das Unterbewusstsein kann gefühlt gegen uns arbeiten: Das zeigt sich beispielsweise darin, dass du an einem bestimmten Ziel immer wieder scheiterst oder dass sich bestimmte unerwünschte Erfahrungen in deinem Leben wiederholen. Vielleicht fallen dir gewisse Muster in deinen Beziehungen oder im Umgang mit Stress auf? Manchmal ist es auch ein bestimmtes negatives Gefühl oder Gedankenkreise, die wir mit uns herumtragen. Vielleicht denkst du mittlerweile schon: „Das gehört zu mir, so bin ich halt.“

Der Grund für solche Muster sind alte Erfahrungen und Überzeugungen, sogenannte limitierende Glaubenssätze. Häufig werden sie bereits in der Kindheit geprägt, als sinnvolle Schutzstrategie. Im späteren Erwachsenenalter, unter anderen Bedingungen, wirken sie sich jedoch negativ aus. Sie sind lediglich erlernt und kein fixer Teil deiner Persönlichkeit (mehr dazu unter Fakt 3-5).

Ein Beispiel: Wenn du in deinem Job gerne selbstbewusster und souveräner auftreten willst, aber tief in dir glaubst, dass deine Meinung nicht zähle, dann wirst du dich immer wieder (unbewusst) in diesem Glauben bestätigen. Die alte Prägung steht dir im Weg und sorgt für unerwünschte Ergebnisse. Du darfst sie erst erkennen und lösen, damit du dein Ziel erreichen kannst. 

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch positive Glaubenssätze, die sich förderlich auswirken: stärkende Überzeugungen darüber, wer wir sind, wer wir sein können und wie wir mit Herausforderungen umgehen. Solche unterstützenden Glaubenssätze können wir uns auch im Erwachsenenalter noch aneignen.

Fakt 3 – Unterbewusstsein verstehen

Das Unterbewusstsein ist beeinflussbar

Viele Menschen leben in der Annahme, wir hätten keinen Einfluss auf unterbewusste Mechanismen. “So ist das schon immer bei mir” denken sie und arrangieren sich mit z.B. Ängsten, schlechten Gewohnheiten, Selbstzweifeln oder störenden Denkmustern, die für Stress, Konflikte und Unzufriedenheit in Beziehungen oder im Job sorgen. Dabei geht es auch anders.

Wir haben die Fähigkeit, unser Unterbewusstsein zu beeinflussen und positiv zu verändern. Hierbei helfen verschiedene Techniken aus dem Mentaltraining, wie z.B. Suggestionen, Affirmationen oder Visualisierung. Wichtig dabei sind 3 Schritte:

1. Die klare Zieldefinition: Wie genau will ich denken, fühlen und handeln? Um welche konkreten Situationen geht es? Was soll hier passieren?

2. Welche neuen Gedanken, Verhaltensstrategien und inneren Bilder brauche ich, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten? Was muss in mir anders sein, damit das Ziel erreicht wird?

3. Wie kann ich diese neu definierten Optionen verinnerlichen, damit sie immer natürlicher und automatischer für mich werden?

Eine große Wirkung haben dabei innere Bilder, denn sie sind die Sprache des Unbewussten. Innere Bilder sind direkt verknüpft mit unseren Emotionen und haben eine Auswirkung auf unsere Wirklichkeit, auf unser körperliches Empfinden. Du weißt ja, wie real es sich anfühlt, wenn du im Kino sitzt und dir die Tränen kommen, weil du dich voll auf eine Filmszene einlässt. Oder wenn du dich in ein Worst Case Scenario reinsteigerst und dir im Kopf beängstigende Bilder ausmalst. Es ist offensichtlich: Geist und Körper sind miteinander verbunden. In meinen Augen ist es verschenkt, diese Verbindung nicht aktiv zu nutzen. (siehe auch: „Wie du dein Unterbewusstsein beeinflussen kannst)

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Fakt 4 – Unterbewusstsein verstehen

Das Gehirn strukturiert sich ständig um

Die Struktur und Funktionsweise des menschlichen Gehirns ist nicht in Stein gemeißelt. Es ist in der Lage, sich bis ins hohe Alter anzupassen, je nachdem wie du dein Gehirn benutzt. Diese Fähigkeit der Veränderung wird als Neuroplastizität bezeichnet: neuro = Nerven, plastisch = beweglich. Ein Gedanke ist ein elektrischer Impuls zwischen Nervenzellen. Die Nervenzellen haben Verbindungsstellen, sogenannte Synapsen, über die die Information übertragen wird. Je enger diese Synapsen vernetzt sind, umso schneller und einfacher wird die Information übertragen, d.h. umso müheloser läuft der Gedanke ab. 

Stell es dir so vor: Ein Gedanke, der typisch für dich ist, den du vielleicht schon Jahre und Jahrzehnte denkst, ist wie eine Autobahn, die von A nach B führt. Diese Verbindung ist gut gefestigt und wird wie automatisch abgefahren. Unbewusst. Blitzschnell.

Neben diese Autobahn kannst du nun einen Trampelpfad, einen neuen Gedanken, anlegen. Diesen neuen Pfad entlang zu gehen, fühlt sich anfangs vielleicht noch ungewohnt an. Vielleicht stolperst du auch noch ein, zwei Mal auf dem Weg. Mit dem Gehen aber wird die Verbindung immer fester und stärker, im Idealfall genauso stabil und blitzschnell wie die Autobahn. 

Das Gehirn strukturiert sich ständig um: Die Verbindungen, die viel genutzt werden, werden immer stärker. Die, die weniger gebraucht werden, werden schwächer und treten immer weiter in den Hintergrund. Das ist auch der Grund, warum wir die Vokabeln einer erlernten Sprache vergessen, wenn wir sie nicht aktiv einsetzen. Und sobald wir die Sprache wieder regelmäßig nutzen, kommen die Vokabeln zurück. Auch das Zähneputzen, Schnürsenkelbinden oder Autofahren waren einmal unbekannte Trampelpfade, die du zum ersten Mal gegangen bist.

Fakt 5 – Unterbewusstsein verstehen

Trance bietet einen Zugang zum Unterbewusstsein 

Neue Glaubenssätze und Gewohnheiten brauchen relativ viele Wiederholungen und damit Zeit, bis sie tief verankert sind, wenn wir allein auf bewusster Ebene ansetzen. Dieser Prozess lässt sich beschleunigen und erleichtern, wenn wir den direkten Zugang zum Unbewussten suchen. Das ist möglich über Trance.

Was ist Trance? Trance ist ein natürlicher Bewusstseinszustand, in dem wir entspannt und gleichzeitig fokussiert sind. Unsere Gehirnwellen verlaufen hier ruhiger und langsamer, wodurch wir empfänglicher sind für Informationen, die von außen auf unser Denken, Fühlen und Handeln wirken. Diese Informationen können die Form von positiven Suggestionen, Affirmationen und bildlichen Vorstellungen haben.

Ein Trancezustand ist nichts Ungewöhnliches. Das Gehirn durchläuft ihn jeden Tag messbar mindestens zwei Mal: kurz nach dem Aufwachen und kurz vor dem Einschlafen. Immer dann, wenn wir in einer Art Dämmerzustand zwischen dem Wachsein und dem Schlafen sind. Hier sind die sogenannten Theta-Gehirnwellen messbar, die eine hohe unterbewusste Aktivität anzeigen.

Es gibt mehrere Wellentypen, die im Gehirn messbar sind, wie du der folgenden Tabelle entnehmen kannst. Die meiste Zeit sind wir im Beta-Bereich unterwegs: während wir beispielsweise arbeiten oder uns konzentriert unterhalten. Hier haben wir wenig Chance, das Unbewusste anzusprechen. Aber im Alpha und vor allem Theta-Bereich sind wir sehr empfänglich. 

Trance bedeutet übrigens nicht, dass du „komplett weg“ bist und keine Kontrolle mehr über dich hast, das ist eine häufige Falschannahme. Das Gefühl ist eher vergleichbar mit dem Einlassen auf einen guten Kinofilm: Du bekommst alles mit, was außerhalb des Films passiert, fokussierst dich aber auf die Geschichte. (Auch, weil es sich einfach gut anfühlt. 😉 ) Wenn du willst, kannst du den Film natürlich jederzeit ausschalten und dich einer anderen Tätigkeit widmen.

Trance lässt sich durch Anleitung herbeiführen; auch für Menschen, die darin völlig ungeübt sind oder ein wenig skeptisch sind, ob das bei ihnen klappt. Die Technik gehört zum Standard-Repertoire im Mentaltraining, in der Hypnose und teils auch im Coaching. 

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